Porsche SE steigert Konzernergebnis nach Steuern auf 4,8 Milliarden Euro

Dividende von 2,56 Euro je Vorzugsaktie vorgeschlagen / Ausbau Portfoliobeteiligungen / Prognose für 2023

Stuttgart, 23. März 2023. Die Porsche Automobil Holding SE (Porsche SE), Stuttgart, hat im Geschäftsjahr 2022 das Konzernergebnis nach Steuern auf 4,8 Milliarden Euro gesteigert (Vorjahr: 4,6 Milliarden Euro). Maßgeblich beeinflusst ist das Konzernergebnis nach Steuern durch das At-Equity-Ergebnis aus der Kernbeteiligung an der Volkswagen AG, Wolfsburg, von 4,5 Milliarden Euro (Vorjahr: 4,6 Milliarden Euro).

Die Nettoliquidität des Porsche SE Konzerns zum 31. Dezember 2022 betrug minus 6,7 Milliarden Euro. Diese lag zum Ende des Geschäftsjahres 2021 noch bei plus 641 Millionen Euro. Die Veränderung ergibt sich insbesondere aus der Aufnahme von Fremdkapital in Höhe von rund 7,1 Milliarden Euro für den Kauf von Stammaktien an der Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG (Porsche AG), Stuttgart.

Anlässlich der Bilanzpressekonferenz an diesem Donnerstag sagte Hans Dieter Pötsch, Vorstandsvorsitzender der Porsche SE: „Wir blicken auf ein wirtschaftlich erfolgreiches Geschäftsjahr 2022 zurück. Höhepunkt war ohne Frage der Erwerb von 25 Prozent zuzüglich einer Aktie an den Stammaktien der Porsche AG. Mit dieser Investition konnten wir unser Portfolio um ein wachstums- und zugleich dividendenstarkes Unternehmen mit einzigartiger Positionierung im automobilen Sport- und Luxusbereich ergänzen.“

Schuldscheindarlehen im Volumen von rund 2,7 Milliarden Euro

Der Erwerb der Stammaktien der Porsche AG im Gesamtwert von 10,1 Milliarden Euro wurde zunächst im Volumen von 7,1 Milliarden Euro mit einem internationalen Bankkonsortium fremdfinanziert. Als erster, signifikanter Schritt zur langfristigen Ausfinanzierung hat die Porsche SE im März 2023 ein Schuldscheindarlehen im Volumen von rund 2,7 Milliarden Euro platziert. Dieser Schuldschein umfasst acht Tranchen mit Laufzeiten von drei, fünf, sieben und zehn Jahren, die mit fester oder variabler Verzinsung angeboten wurden. Angesichts der Rekordnachfrage wurde das ursprünglich angestrebte Volumen signifikant übertroffen und die Verzinsung am unteren Ende der Vermarktungsspanne festgelegt.

Dr. Johannes Lattwein, Vorstand Finanzen und IT: „An dem Schuldscheindarlehen haben sich rund 120 institutionelle Investoren wie Banken, Pensionsfonds und Versicherungen beteiligt. Mit dem erreichten Volumen ist uns ein bedeutender Schritt zur Refinanzierung gelungen. Und wir sind stolz darauf, den bislang größten Schuldschein aller Zeiten platziert zu haben.“

Ausbau Segment Portfoliobeteiligungen

Im Segment Portfoliobeteiligungen hat die Porsche SE ihre Aktivitäten ausgebaut und ihre bestehenden Beteiligungen konsequent weiterentwickelt.

Zuletzt konnte die Porsche SE ihr Portfolio mit der Beteiligung an ABB E-mobility, Zürich/Schweiz, um einen weltweit führenden Anbieter von Ladelösungen für Elektrofahrzeuge erweitern. ABB E-mobility ist bestens positioniert, um am starken Marktwachstum im Bereich der Elektromobilität zu partizipieren. Im Bereich junger Technologieunternehmen hat sich die Porsche SE mit Xanadu, Toronto/Kanada, und Quantum Motion Technologies, London/Großbritannien, an zwei Unternehmen beteiligt, die jeweils sehr erfolgsversprechende Ansätze in der Entwicklung von Quantencomputern verfolgen.

Auch die Bestandsbeteiligungen haben sich im letzten Jahr positiv entwickelt. So konnte etwa die PTV, Karlsruhe, an der die Porsche SE mit ihrem Partner Bridgepoint Advisers Limited (Bridgepoint), London/Großbritannien über die gemeinsame Holdinggesellschaft European Transport Solutions S.à r.l. (ETS), Luxemburg, beteiligt ist, durch erfolgreiche Akquisitionen von Econolite, Anaheim, Kalifornien/USA, und Conundra, Oosterzele/Belgien, gestärkt werden. Damit konnte der Gesamtumsatz der Unternehmensgruppe auf über 300 Millionen Euro gesteigert werden.

Ein zentraler Baustein der Investitionsstrategie der Porsche SE ist die Zusammenarbeit mit starken Partnern und Co-Investoren. In diesem Kontext konnte die Porsche SE die erfolgreiche Beteiligungsgesellschaft DTCP mit Hauptsitz in Hamburg als weiteren Partner gewinnen. DTCP verwaltet aktuell ein Vermögen von rund 2,2 Milliarden Euro und investiert weltweit in führende Technologieunternehmen. Im Rahmen einer geplanten strategischen Zusammenarbeit beteiligt sich die Porsche SE mit einem zweistelligen Millionenbetrag am Growth Equity Fonds III von DTCP. Der Fokus des Fonds liegt auf Unternehmen im Bereich cloud-basierter Unternehmenssoftware. Dies ermöglicht der Porsche SE, ihr Netzwerk im Bereich Digitalisierung und Software weiter auszubauen.

Lutz Meschke, Vorstand Beteiligungsmanagement: „Wir haben bis dato rund 500 Millionen Euro erfolgreich in Portfoliobeteiligungen investiert. Die Zusammenarbeit mit DTCP steht beispielhaft für die kontinuierliche Weiterentwicklung der Porsche SE als Investitionsplattform.“ Auch im weiteren Verlauf des Geschäftsjahres wird die Porsche SE ihre Investitionstätigkeit fortsetzen. „Wir wollen die Porsche SE als weltweit renommierte Beteiligungsgesellschaft weiter skalieren und über makroökonomische Zyklen hinweg Wert für unsere Aktionäre schaffen.“

Etappensiege bei den juristischen Auseinandersetzungen

Auf der juristischen Seite hat die Porsche SE im vergangenen Geschäftsjahr zwei große Erfolge erzielt. Ende September 2022 hatte das Oberlandesgericht Celle im Musterverfahren im Zusammenhang mit dem Beteiligungsaufbau der Porsche SE an der Volkswagen AG alle von der Klägerseite eingebrachten Feststellungsziele zurückgewiesen bzw. für gegenstandslos erklärt. Diese Entscheidung stellt einen wichtigen Etappensieg für die Porsche SE dar, auch wenn die Klägerseite Rechtsbeschwerde zum Bundesgerichtshof eingelegt hat.

Bei den Verfahren zur Dieselthematik hat sich die Porsche SE in einem Berufungsverfahren ebenfalls durchgesetzt: Im April 2022 hatte das Oberlandesgericht Stuttgart Klagen gegen die Porsche SE in Höhe von 158 Millionen Euro zuzüglich Zinsen mit der Begründung abgewiesen, dass den Klägern kein Schaden entstanden ist. Dieses Urteil ist rechtskräftig.

Dr. Manfred Döss, Vorstand Recht und Compliance: „Wir betrachten sämtliche gegen die Porsche SE erhobenen Klagen als unbegründet und teilweise auch als unzulässig. Deswegen sind wir davon überzeugt, dass wir uns schlussendlich in allen noch anhängigen Verfahren durchsetzen werden.“

Stabile Dividendenpolitik

Die Porsche SE verfolgt eine stabile Dividendenpolitik. Vorstand und Aufsichtsrat schlagen für das Geschäftsjahr 2022 eine im Vergleich zum Vorjahr unveränderte Dividende an die Vorzugsaktionäre von 2,56 Euro je Aktie und an die Stammaktionäre von 2,554 Euro je Aktie vor. Dies entspricht einer Ausschüttungssumme von 783 Millionen Euro. Über den Dividendenvorschlag entscheidet die ordentliche Hauptversammlung, die am 30. Juni 2023 stattfindet und virtuell durchgeführt wird.

Die Porsche SE wird neben ihrer stabilen Dividendenpolitik auch die im Rahmen des Erwerbs von Anteilen an der Porsche AG aufgebaute Verschuldung signifikant reduzieren. Außerdem sollen systematisch und gezielt Investments in weitere Portfoliobeteiligungen erfolgen.

Für das Gesamtjahr geht die Porsche SE von einem Konzernergebnis nach Steuern zwischen 4,5 Milliarden Euro und 6,5 Milliarden Euro aus. Zudem wird zum 31. Dezember 2023 eine Konzern-Nettoliquidität angestrebt, die sich ohne Berücksichtigung künftiger Investitionen und Desinvestitionen voraussichtlich zwischen minus 6,1 Milliarden Euro und minus 5,6 Milliarden Euro bewegen wird.

Den Geschäftsbericht 2022 der Porsche Automobil Holding SE finden Sie unter: www.porsche-se.com/investor-relations/finanzpublikationen