Konzernergebnis nach Steuern steigt um 26,3 Prozent auf 4,4 Milliarden Euro

Zweistelliges Umsatzwachstum bei der PTV Group / Dividende auf 3,11 Euro je Vorzugsaktie erhöht / AEVA entwickelt Schlüsseltechnologie für fortgeschrittene Fahrerassistenzsysteme

Stuttgart, 24. März 2020. Das Konzernergebnis nach Steuern der Porsche Automobil Holding SE (Porsche SE), Stuttgart, ist im Geschäftsjahr 2019 auf 4,4 Milliarden Euro gestiegen, ein Plus von 26,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (3,5 Milliarden Euro). Maßgeblich beeinflusst ist diese Entwicklung durch das at Equity-Ergebnis aus der Beteiligung an der Volkswagen AG, Wolfsburg, von 4,4 Milliarden Euro (Vorjahr: 3,6 Milliarden Euro). Zum Stichtag 31. Dezember 2019 betrug die Konzern-Nettoliquidität 553 Millionen Euro (Vorjahr: 864 Millionen Euro). Der Rückgang ist insbesondere auf den Erwerb von Volkswagen Stammaktien im 1. Quartal 2019 zurückzuführen.

Hans Dieter Pötsch, Vorstandsvorsitzender der Porsche SE: „Die Finanzkennzahlen der Porsche SE werden ebenso wie ihre Dividendenpolitik maßgeblich von der Entwicklung des Volkswagen Konzerns beeinflusst. Daher liegen die erfolgreiche Entwicklung und die Steigerung des Unternehmenswerts von Volkswagen im ureigenen Interesse der Porsche SE.“

 

Positive Entwicklung bei weiteren Beteiligungen

Auch die weiteren Beteiligungen des Porsche SE Konzerns haben sich im vergangenen Geschäftsjahr positiv entwickelt. So hat die PTV Group (PTV), Karlsruhe, dank eines starken vierten Quartals ihren Umsatz im Geschäftsjahr 2019 auf 116 Millionen Euro gesteigert. Unter dem Strich steht ein zweistelliges Umsatzwachstum und ein auf Ebene der PTV positives operatives Ergebnis (vor PPA-Effekten) von 5 Millionen Euro. Der neue PTV Vorstand hat eine Strategie erarbeitet, um das Unternehmen künftig stärker auf cloudbasierte Lösungen auszurichten. „Als langfristig orientierter Investor unterstützen wir die PTV bei dieser Transformation. Wir sind überzeugt, dass die neue Strategie dem Unternehmen eine vielversprechende Wachstumsperspektive eröffnet“, sagt Hans Dieter Pötsch.

Darüber hinaus ist die Porsche SE an vier US-Technologieunternehmen beteiligt. AEVA, Palo Alto/Kalifornien, ist spezialisiert auf den Bereich der laserbasierten Objekterkennung, kurz LIDAR (Light Detection and Ranging) und hat hier eine hochintegrierte Lösung entwickelt. Pötsch: „Aufgrund der technischen Vorteile ist LIDAR eine Schlüsseltechnologie für fortgeschrittene Fahrerassistenzsysteme und wird zentral für automatisiertes und autonomes Fahren sein. Mit unserer Beteiligung an AEVA können wir langfristig von der zu erwartenden exponentiellen Marktentwicklung im LIDAR-Bereich profitieren.“

INRIX, Kirkland/Washington, ist ein führender Anbieter von Echtzeitverkehrsinformationen. Auch die beiden 3D-Druck-Spezialisten Markforged, Watertown/Massachusetts, und Seurat, Mountain View/Kalifornien, haben 2019 Fortschritte beim Absatz bzw. bei der Entwicklung ihrer Produkte gemacht.

 

Juristische Auseinandersetzungen dauern an

Auf der juristischen Seite ist beim Oberlandesgericht Celle seit mehr als drei Jahren ein Verfahren nach dem Kapitalanleger-Musterverfahrensgesetz im Zusammenhang mit dem Beteiligungsaufbau an der Volkswagen AG anhängig. Kläger machen dort angebliche Schadensersatzansprüche in Höhe von insgesamt rund 5,4 Milliarden Euro geltend. Nach einer vorläufigen Auffassung des Oberlandesgerichts Celle besteht keine juristische Grundlage für die Klagen. Dies ist auch die Position der Porsche SE.

Was die Dieselthematik betrifft, ist die Porsche SE weiterhin mit Anlegerklagen konfrontiert. Insgesamt sind derzeit 199 Verfahren vor dem Landgericht Stuttgart, zwei Verfahren vor dem Oberlandesgericht Stuttgart und 30 Verfahren vor dem Landgericht Braunschweig anhängig. Gefordert wird Schadensersatz in Höhe von rund 1,1 Milliarden Euro. Die Porsche SE betrachtet die im Zusammenhang mit der Dieselthematik gegen das Unternehmen erhobenen Klagen als unbegründet und teilweise auch als unzulässig und ist davon überzeugt, sich in sämtlichen noch laufenden juristischen Verfahren durchzusetzen.

 

Dividende auf 3,11 Euro je Vorzugsaktie erhöht

Vorstand und Aufsichtsrat schlagen vor, die Dividende für das Geschäftsjahr 2019 gegenüber dem Vorjahr weiter zu erhöhen. Die Vorzugsaktionäre sollen 3,11 Euro (Vorjahr: 2,21 Euro) je Aktie erhalten, die Stammaktionäre 3,104 Euro (Vorjahr: 2,204 Euro) je Aktie. Das ergibt eine Ausschüttungssumme von rund 952 Millionen Euro (Vorjahr: 676 Millionen Euro). Dieser Vorschlag wird der Hauptversammlung zur Entscheidung vorgelegt.

 

Prognose für 2020

Zum Zeitpunkt der Aufstellung des Konzernabschlusses für das Geschäftsjahr 2019 ging der Vorstand der Porsche SE basierend auf der derzeitigen Konzernstruktur des Porsche SE Konzerns und des Volkswagen Konzerns von einem positiven Konzernergebnis nach Steuern zwischen 3,5 Milliarden Euro und 4,5 Milliarden Euro für das Geschäftsjahr 2020 aus. Die Nettoliquidität des Porsche SE Konzerns sollte sich nach dieser Einschätzung zum
31. Dezember 2020 ohne Berücksichtigung künftiger Investitionen voraussichtlich zwischen
0,4 Milliarden Euro und 0,9 Milliarden Euro bewegen.

Das Konzernergebnis nach Steuern der Porsche SE wird im Wesentlichen durch die Ergebnisentwicklung des Volkswagen Konzerns beeinflusst, die im Jahr 2020 insbesondere von Unsicherheiten aufgrund der in den letzten Tagen weltweit rasant voranschreitenden Ausbreitung der COVID-19-Pandemie und den damit einhergehenden Verwerfungen an den Kapitalmärkten und in der Realwirtschaft geprägt sein wird. Daher unterliegen auch die Prognosen der Porsche SE für das Geschäftsjahr 2020 entsprechend hohen Unsicherheiten.

Den Geschäftsbericht 2019 der Porsche Automobil Holding SE finden Sie unter: https://www.porsche-se.com/investor-relations/finanzpublikationen/