Nach wie vor ist die Umsatzrendite hoch

Porsche legt Zwischenmitteilung für neun Monate vor

Stuttgart, 19. Juni 2009. Die Porsche Automobil Holding SE, Stuttgart, legt heute zum ersten Mal eine Zwischenmitteilung vor, die die beiden Teilkonzerne Porsche und Volkswagen umfasst. Für VW fließen die Zahlen des ersten Quartals des laufenden Geschäftsjahres 2009 ein, Porsche berichtet über die Zahlen der ersten neun Monate seines Geschäftsjahres (1. August 2008 bis 30. April 2009).

Insgesamt setzte der Porsche-Konzern im Berichtszeitraum (drei Monate VW, neun Monate Porsche) 1.405.584 Fahrzeuge ab. In den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres 2008/09 (31. Juli) konnte sich der Teilkonzern Porsche dem allgemeinen Abwärtstrend, der die weltweite Automobilindustrie erfasst hat, nicht entziehen. Der Absatz ging im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum um 27,6 Prozent auf 53.635 Fahrzeuge zurück.

Der Umsatz im Porsche-Konzern einschließlich der berichteten Drei-Monatszahlen von VW betrug 
28,4 Milliarden Euro. Im Teilkonzern Porsche nahm er um 15 Prozent auf 4,6 Milliarden Euro ab.

Von den einzelnen Baureihen des Teilkonzerns Porsche kam der 911 mit einem Absatzrückgang von
18,2 Prozent auf 20.254 Einheiten. Der Cayenne erreichte mit einem Minus von 25,1 Prozent 24.689 abgesetzte Fahrzeuge. Der Absatz der Boxster-Baureihe einschließlich der Cayman-Modelle sank um
46,7 Prozent auf 8.692 Einheiten. Diese prozentual stärkste Abnahme unter den drei Baureihen hat ihre Ursache im Modellwechsel der Mittelmotor-Sportwagen; die neuen Fahrzeuge sind erst seit Februar 2009 verfügbar.

Der Blick auf die weltweite Absatzverteilung verdeutlicht, dass keine Region von dem starken Rückgang auf den Automobilmärkten verschont blieb. In Deutschland nahm der Absatz des Teilkonzerns Porsche in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres um 18,7 Prozent auf 7.685 Einheiten ab, in Nordamerika betrug der Rückgang mit 17.597 verkauften Fahrzeugen 30,1 Prozent. In den anderen Weltregionen erreichte der Porsche-Teilkonzern 28.353 Einheiten und damit 28,1 Prozent weniger als im Jahr zuvor.

Insgesamt wurden im Porsche-Konzern 1.312.293 Fahrzeuge hergestellt. Im Teilkonzern Porsche rollten in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 59.609 Fahrzeuge von den Bändern, 25,5 Prozent weniger als im Vorjahr. In Leipzig wurden mit 26.192 Einheiten der Baureihe Cayenne 26,4 Prozent weniger Fahrzeuge als im Vergleichszeitraum des vorangegangenen Geschäftsjahres produziert. Der neue Panamera, dessen Verkauf im September 2009 starten wird, lief bereits 296 Mal vom Band. Im Werk Zuffenhausen machte der Rückgang beim Elfer 18,4 Prozent auf 21.722 Einheiten aus. Die Produktion der Boxster-Baureihe, nahm insgesamt um 36,1 Prozent auf 11.399 Einheiten ab. In Finnland sank die Anzahl hergestellter Fahrzeuge um 37,1 Prozent auf 11.224 Einheiten. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die Boxster-Modelle seit Februar 2009 teilweise in Zuffenhausen gefertigt werden.

Der Porsche-Konzern (einschließlich Volkswagen) beschäftigte am 30. April 2009 insgesamt 376.780 Mitarbeiter. Ohne Berücksichtigung des Teilkonzerns Volkswagen konnte Porsche trotz des Absatzrückgangs auch in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2008/09 weitere Arbeitsplätze schaffen. Die Zahl der Mitarbeiter lag zum 30. April mit 12.685 Personen um vier Prozent über dem Wert vom 31. Juli 2008. Das zusätzliche Personal war vor allem im Werk Leipzig und im Dienstleistungsbereich erforderlich.

Das Ergebnis vor Steuern des Porsche-Konzerns hat sich im Vergleich zum Vorjahr deutlich erhöht. Dabei lag das operative Ergebnis des Porsche-Konzerns ohne Berücksichtigung des Volkswagen-Teilkonzerns in den ersten neun Monaten unter dem Vorjahresniveau. Nach wie vor wurde jedoch eine hohe Umsatzrendite erzielt. Das nicht dem operativen Bereich zugeordnete Ergebnis aus Aktienoptionsgeschäften, die auf Barausgleich gerichtet sind und durch die Porsche an Veränderungen des Börsenkurses der VW-Aktien teilnimmt, ist vor allem aufgrund des hohen Kursniveaus der VW-Stammaktie zum 30. April 2009 gegenüber dem Vorjahresvergleichszeitraums deutlich angestiegen. Allerdings war das Ergebnis vor Steuern durch Aufwendungen für die vierte Baureihe, den viertürigen Gran Turismo Panamera, und den Hybridantrieb für den Cayenne beeinflusst. Darüber hinaus wirken sich gestiegene Refinanzierungskosten ergebnisbelastend aus.

Vor dem Hintergrund der anhaltenden Finanz- und Wirtschaftskrise werden die weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen schwierig bleiben. Selbst eine weitere Verschärfung der Situation kann derzeit nicht ausgeschlossen werden. Der Teilkonzern Porsche hatte als Reaktion auf die Absatzkrise bereits in seinem Stammwerk in Zuffenhausen die Weihnachtsferien um drei Tage verlängert. Darüber hinaus wird es bei Porsche bis zum Ende des Geschäftsjahres insgesamt 21 Ausfalltage gegeben haben.

Porsche startete außerdem ein rigides Sparprogramm, das einen dreistelligen Millionenbetrag umfasst. Davon unberührt bleiben nur diejenigen Projekte, die für den zukünftigen Erfolgskurs des Unternehmens existenziell sind. Hierzu zählen etwa die Markteinführung des Panamera, die Entwicklung des Hybridantriebs und die Weiterentwicklung der bestehenden Modellreihen.

K-GO