Porsche legt Pflichtangebot für Scania vor

Nach Aufstockung auf über 50 Prozent bei Volkswagen

Stuttgart, 19. Januar 2009. Die Porsche Automobil Holding SE, Stuttgart, hat heute in Schweden ihr Pflichtangebot für die Scania AB, Södertälje, Schweden, vorgelegt. Die Annahmefrist für das Angebot an die freien Scania-Aktionäre zur Übernahme ihrer Aktien läuft demnach voraussichtlich vom 21. Januar 2009 bis zum 10. Februar 2009. Allerdings hat Porsche kein strategisches Interesse am Erwerb von Scania-Aktien und bietet daher lediglich den gesetzlich geforderten Mindestpreis von 68,52 schwedischen Kronen je A-Aktie und 67,10 schwedischen Kronen je B-Aktie des Lkw-Herstellers. Die Übernahme der im Rahmen des Pflichtangebots angedienten Scania-Aktien, das so genannte Settlement, ist für den 20. Februar 2009 geplant und wird vollständig aus der vorhandenen Liquidität von Porsche finanziert. Der Gesamtwert der Scania-Aktien, auf die sich dieses Pflichtangebot bezieht, beläuft sich auf rund 31,6 Milliarden schwedische Kronen (rund 2,8 Milliarden Euro).

Der Angebotspreis für beide Aktiengattungen errechnet sich aus dem volumengewichteten durchschnittlichen Kurs der jeweiligen Aktie in den 20 Handelstagen bis einschließlich zum 2. Januar 2009, dem letzten Handelstag vor Erlangung der indirekten Kontrolle über Scania.

Porsche hatte am 5. Januar 2009 mitgeteilt, dass es seine Beteiligung an der Volkswagen AG, Wolfsburg, an diesem Tag auf 50,76 Prozent der VW-Stammaktien ausgebaut hat und damit über mehr als 50 Prozent aller Stimmrechte bei Volkswagen verfügt. Als Konsequenz aus dieser Aufstockung und der Tatsache, dass die Beteiligung von Volkswagen an Scania über der gesetzlich definierten Schwelle von 30 Prozent aller Stimmrechte liegt, hat Porsche nach schwedischem Übernahmerecht die mittelbare Kontrolle an Scania erlangt. Das Stuttgarter Unternehmen war deshalb verpflichtet, ein Pflichtangebot für diejenigen Scania-Aktien vorzulegen, die sich nicht unter seiner direkten oder indirekten Kontrolle befinden.

Vor diesem Hintergrund bezieht sich das Pflichtangebot auf alle Scania-Aktien, die nicht von Volkswagen oder einer anderen von Porsche direkt oder indirekt kontrollierten Gesellschaft gehalten werden. Die Scania-Aktien sind an der Stockholmer Börse Nasdaq OMX im Segment "Nordische Aktien mit hoher Marktkapitalisierung" gelistet.

K-GO