Porsche SE profitiert von positiver Entwicklung bei Porsche und Volkswagen

Ergebnis aber von nicht liquiditätswirksamer Bewertungsanpassung der Put- und Call-Optionen belastet / Deutlich höhere Dividende vorgeschlagen

Stuttgart, 15. März 2012. Die Porsche Automobil Holding SE, Stuttgart (Porsche SE), hat im Geschäftsjahr 2011 von der positiven Entwicklung ihrer beiden Beteiligungen profitiert. Das at Equity Ergebnis aus den zurechenbaren Ergebnissen der Beteiligungen an der Porsche Zwischenholding GmbH und der Volkswagen AG erreichte 4,66 Milliarden Euro. Davon entfielen 395 Millionen Euro auf den Porsche Zwischenholding GmbH Konzern und 4,27 Milliarden Euro auf den Volkswagen Konzern. Belastet wurde das Ergebnis aber durch einen Sondereffekt aus der nicht liquiditätswirksamen Anpassung der Bewertung der Put- und Call-Optionen auf die von der Porsche SE gehaltenen Anteile an der Porsche Zwischenholding GmbH. Dieser Sondereffekt betrug 2011 minus 4,37 Milliarden Euro. Insgesamt erreichte die Porsche SE ein Konzernergebnis nach Steuern von 59 Millionen Euro. Das Konzernergebnis vor Steuern betrug 28 Millionen Euro, positiv wirkte sich ein Steuerertrag über 31 Millionen Euro aus.

Das positive at Equity Ergebnis des Porsche SE Konzerns spiegelt die nach wie vor gute Entwicklung der beiden Beteiligungen wider. Im Geschäftsjahr 2011 setzte der Porsche Zwischenholding GmbH Konzern 116.978 Fahrzeuge ab. Der Konzernumsatz erreichte 10,93 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis belief sich auf 2,05 Milliarden Euro. Der Volkswagen Konzern setzte im Berichtsjahr 8,36 Millionen Fahrzeuge ab. Bei einem Konzernumsatz von 159,34 Milliarden Euro betrug das operative Ergebnis 11,27 Milliarden Euro.

Die Nettoliquidität der Porsche SE hat sich zum 31. Dezember 2011, verglichen mit dem Wert zum 
31. Dezember 2010, von minus 6,34 Milliarden Euro auf minus 1,52 Milliarden Euro deutlich verbessert. Ursache der Verbesserung ist die im April 2011 erfolgreich durchgeführte Kapitalerhöhung, durch die der Porsche SE ein Netto-Emissionserlös von rund 4,9 Milliarden Euro zugeflossen ist. Die Porsche SE hat den gesamten Emissionserlös sowie weitere freie Liquidität zur Tilgung von Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten von insgesamt fünf Milliarden Euro verwendet. Die noch verbliebenen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten von nominal rund zwei Milliarden Euro wurden im Oktober 2011 durch einen neuen Konsortialkredit mit deutlich verbesserten Konditionen refinanziert.

Die Anpassung der Bewertung der Put- und Call-Optionen basiert auf der am 8. September 2011 von den Vorständen der Porsche SE und der Volkswagen AG getroffenen Einschätzung, dass die Verschmelzung der Porsche SE auf die Volkswagen AG im Rahmen und Zeitplan der im Jahr 2009 zwischen beiden Unternehmen vereinbarten Grundlagenvereinbarung nicht mehr realistisch war. Für den Fall des Scheiterns der Verschmelzung hatten sich beide Unternehmen wechselseitig Put- und Call-Optionen für die bei der Porsche SE verbliebenen 50,1 Prozent der Anteile an der Porsche Zwischenholding GmbH eingeräumt.

Zum Ende des Rumpfgeschäftsjahres 2010 vom 1. August bis zum 31. Dezember 2010 hatte die Wahrscheinlichkeit des Scheiterns der Verschmelzung im Rahmen und Zeitplan der Grundlagenvereinbarung und damit die Wahrscheinlichkeit der prinzipiellen Ausübbarkeit der Put- und Call-Optionen nach Einschätzung des Vorstands der Porsche SE 50 Prozent betragen. Nach Beurteilung des Vorstands hat sich diese Wahrscheinlichkeit zum 31. Dezember 2011 auf 100 Prozent erhöht. Die Erhöhung dieser Wahrscheinlichkeit ist ein wesentlicher Grund für die erhebliche, nicht liquiditätswirksame Belastung des Ergebnisses der Porsche SE.

Ein weiterer Grund ist die Entwicklung des Unternehmenswerts der Porsche Zwischenholding GmbH, der maßgeblich von der zugrunde liegenden Planung bestimmt wird. Eine Aktualisierung der Unternehmensplanung der Porsche AG unter Berücksichtigung der angekündigten Einführung des Modells Macan, einer weiteren Baureihe im Segment der sportlichen Geländewagen, führte im Geschäftsjahr 2011 zu einer Erhöhung des Unternehmenswerts der Porsche Zwischenholding GmbH und damit zu einer weiteren Belastung des Ergebnisses der Porsche SE. Hintergrund ist der in der Grundlagenvereinbarung unabhängig vom aktuellen Unternehmenswert fixierte Preis für die Put- und Call-Optionen auf die Porsche SE-Anteile an der Porsche Zwischenholding GmbH. Damit führen höhere Unternehmenswerte der Porsche Zwischenholding GmbH zu nicht liquiditätswirksamen, negativenErgebniseffekten bei der Porsche SE.

Auch 2012 erwartet die Porsche SE ein positives Konzernergebnis nach Steuern

Im Geschäftsjahr 2012 geht die Porsche SE vor dem Hintergrund der positiven Erwartungen der beiden Beteiligungen von einer positiven Entwicklung des ihr zuzurechnenden at Equity Ergebnisses aus. Die teilweise Rückführung des bisherigen Konsortialkredits in der ersten Hälfte des Geschäftsjahres 2011 und die im Oktober 2011 durchgeführte Refinanzierung bedeuten eine erhebliche Reduzierung der Zinsaufwendungen. Die Porsche SE erwartet deshalb im Geschäftsjahr 2012 ein deutlich positives Konzernergebnis vor Sondereffekten.

Ein Sondereffekt wird sich auch im Geschäftsjahr 2012 aus der ergebniswirksamen, jedoch nicht liquiditätswirksamen Anpassung der Bewertung der Put- und Call-Optionen auf die bei der Porsche SE verbliebenen Anteile an der Porsche Zwischenholding GmbH ergeben. Insgesamt geht die Porsche SE aber unter Berücksichtigung dieses Sondereffekts im Geschäftsjahr 2012 mit hoher Wahrscheinlichkeit von einem positiven Konzernergebnis nach Steuern aus.

Auch nachdem es nicht mehr möglich ist, die Verschmelzung der Porsche SE auf die Volkswagen AG im Rahmen und Zeitplan der Grundlagenvereinbarung zu verwirklichen, halten beide Unternehmen am Ziel der Schaffung des integrierten Automobilkonzerns fest. Die Porsche SE und die Volkswagen AG prüfen weiter, ob hierfür Alternativen zu den in der Grundlagenvereinbarung vorgesehenen Put-/Call-Optionen zur Verfügung stehen.

Dividende in Höhe von 76 Eurocent je Vorzugsaktie vorgeschlagen

Der Dividendenvorschlag für die Vorzugsaktionäre, der der ordentlichen Hauptversammlung am 25. Juni 2012 zur Abstimmung vorgelegt wird, sieht für das Geschäftsjahr 2011 eine Ausschüttung an die Vorzugsaktionäre von 76 Eurocent je Aktie, und an die Stammaktionäre von 75,4 Eurocent je Aktie vor. Für das Rumpfgeschäftsjahr 2010 hatte die Dividende 50 Eurocent je Vorzugsaktie betragen.